Spachtelmasse
Mit Spachtelmasse können im Innenbereich Wände oder Decken ausgeglichen beziehungsweise geglättet werden. Insbesondere werden heute größere Mengen dafür benötigt, Gips- und Gipsfaserplatten miteinander bündig zu verspachteln und deren Fugen zu verschließen.
Gips - Was ist das?
Gips kommt in der Natur vor allem als Gipsspat vor. Es ist ein recht häufig vorkommendes Sulfat-Mineral und hat die chemische Summenformel CaSO4·2H2O. Es handelt sich also um ein Calciumsulfat mit eingebundenem Kristallwasser mit der chemischen Bezeichnung Calciumsulfat-Dihydrat. Gips kristallisiert in der Natur meistens tafelig, prismatisch oder nadelig aus, wobei die Kristalle je nach Größe entweder farblos oder weiß erscheinen.
Die früheren Handwerker mussten beim „Gipsen“ sehr gut aufpassen und geschickt sein, denn die Kristallisation der mit Wasser angerührten Masse vollzog sich schnell. Unversehens war das Material ausgehärtet, noch bevor die Löcher oder Fugen in der Wand endgültig flach ausgespachtelt werden konnten.
Das hat sich bei moderner Spachtelmasse durch entsprechende Zusätze deutlich verbessert. Das Material bleibt sehr lange eine streichfähige, flexible Paste, sodass sich auch jeder handwerkliche Laie getrost ans Spachteln heranwagen kann und schnell gute Ergebnisse erzielt.
Folgende Untergründe können mit Spachtelmasse gut bearbeitet werden
- Gips- beziehungsweise Verbundplatten: Dabei bedeuten übrigens HRK halbrunde Längskante und HRAK halbrunde, abgeflachte Kante, wobei an den Kanten keine Bewehrungsstreifen eingearbeitet sind.
- Gelochte Gipsplatten mit Kantenausbildung: Die Bezeichnung UFF weist hier auf vierseitige Falzfugen hin und SK steht für Schnittkante.
- Brio-Elemente oder Brio-Verbundelemente
- Fertigteilestrich (TUB)
Mit Fugenspachtel erfolgt in der Regel die Grundverspachtelung der Gipsplattenfugen. Er zeichnet sich im Allgemeinen durch gutes Haftvermögen und einen nur geringen Trockenschwund aus. Für die feinere Endverspachtelung werden eher Produkte verwendet, die zum Beispiel mit „Uniflott Finish“ bezeichnet werden.
Für Feuchträume gibt es entsprechend angepasste Produkte. Da tauchen beispielsweise Bezeichnungen wie „Uniflott imprägniert“ auf.
Sollen stärker beanspruchte Bereiche wie Kanten verspachtelt werden, empfiehlt sich die Verwendung von Fugendeckstreifen, die nachträgliche Rissbildungen verhindern.
Praktische Tipps für die Arbeit mit Spachtelmasse
- Die Raumtemperatur beziehungsweise die Temperatur des zu bearbeitenden Untergrundes sollte mindestens +10 Grad Celsius betragen.
- Der Untergrund sollte so vorbereitet sein, dass er fest und tragfähig, möglichst eben, trocken und einigermaßen sauber ist. Reste von Tapeten, Tapetenkleister, Farbnasen wirken sich beim Spachteln äußerst störend aus.
- Zum Anmischen der Spachtelmasse wird kaltes, sauberes Wasser verwendet. Ein gutes Mischungsverhältnis wird dann erzielt, wenn auf 2,4 Liter Wasser maximal fünf Kilogramm des Pulvers kommen. Ein Kellenspachtel reicht aus, um daraus ohne weitere Zusätze eine geschmeidige Paste zu mischen.
- Bereiten Sie aber nur so viel Spachtelmasse vor, wie Sie innerhalb von circa 45 Minuten verarbeiten können. Die bereits angesteifte Masse nochmals mit Wasser zu verdünnen, bringt es nicht. Übrigens verlängert sich die Verarbeitungszeit etwas bei höherer Temperatur.
- Reinigen Sie den Spachtel und den Behälter möglichst unmittelbar nach den Spachtelarbeiten.
- Angebrochene Spachtelverpackungen sollten Sie so luftdicht verschließen, wie es eben geht. Sofern Sie das Material trocken lagern können, bleibt es Ihnen zum Teil mehr als neun Monate erhalten.
Wenn Sie die Tipps etwas beherzigen, steht Ihnen gar nichts mehr im Wege, dass Sie beispielsweise Ihre Fugen zwischen den Gipskartonplatten selbst mit Spachtelmasse füllen. Falls die eine oder andere Stelle nicht so ganz glatt wird, nehmen Sie nach dem Trocknen einfach ein Sandpapier zur Hand und schleifen die unebenen Stellen mit wenigen kräftigen Bewegungen ab.