Der jahrtausendealten Holzbaukultur ist es zu verdanken, dass in Japan Sägewerkzeuge entstanden sind, die in ihrer Präzision und Handhabung weltweit einzigartig sind: die so genannten Japansägen oder japanische Sägen.
Während die japanischen Sägen früher von Hand gefertigt und fast ausschließlich in kleinen Betrieben genutzt wurden, haben sie heute den Weltmarkt erobert und bieten auch bei industrieller Herstellung eine erstklassige Qualität. Wenn Sie sich für eine Japansäge entscheiden, werden Ihnen die Unterschiede zu herkömmlichen Sägen rasch auffallen.
Die Vorzüge der Japansägen sind schnell erklärt und machen sich beim Arbeiten sofort bemerkbar, ohne dass es dabei zu größeren Umstellungsschwierigkeiten kommt:
Zu den drei wichtigsten Typen der japanischen Traditionssägen gehören die Dozuki, die Ryoba und die Kataba. Die Dozuki hat ein einseitig verzahntes Sägeblatt. Ihr Rücken versteift und stabilisiert das Blatt und sorgt dadurch für bestechend feine, präzise Schnitte.
Die Ryoba eignet sich dank ihrer zweiseitigen Verzahnung hervorragend für Längs- und Querschnitte. Die Kataba hat ein einseitig verzahntes Sägeblatt und besitzt keinen Rücken. Sie kommt vor allem bei Querschnitten zum Einsatz, beispielsweise für das Absetzen oder Ablängen, kann aber auch für Längsschnitte, etwa beim Schlitzen, verwendet werden.
Japanische Sägen sind im Einsatz flexibel – deshalb müssen Sie sich bei der Wahl Ihrer Wunschsäge nicht sklavisch an den Sägezweck binden. So ist es zum Beispiel möglich, bei achtsamem Umgang mit einer Querholzsäge Längsschnitte zu fertigen. Umgekehrt gilt das Gleiche; der Sägevorgang benötigt nur etwas mehr Zeit und fällt nicht ganz so sauber aus.
Für Umsteiger und Anfänger empfiehlt es sich, mit einem günstigeren Modell mit stabilisierendem Rücken zu starten und sich schrittweise an die besondere Handhabung der Japansägen zu gewöhnen.