Es gibt viele Gründe, warum Türen nach dem Öffnen wieder verschlossen werden sollten. Das können beispielsweise arbeitsrechtliche oder feuerpolizeiliche Vorschriften sein, aufgrund derer die Türen nur zum Zwecke des Passierens kurzzeitig geöffnet werden dürfen. Aber auch private Gründe können die Installation eines Obentürschließers sinnvoll erscheinen lassen. Für die technische Lösung eines Obentürschließers gibt es unterschiedliche Systeme. Dennoch ist fast allen Türschließern gemeinsam, dass es sich um passive Systeme handelt, die die Energie zum Wiederverschließen aus einer Federspannung beziehen. Deshalb muss beim Öffnen der Tür ein kleiner Widerstand überwunden werden, der genutzt wird, um die Federspannung aufzubauen. Das Schließen der Tür geschieht in der Regel gedämpft, damit sie nicht einfach unkontrolliert „zuknallt“. Die Schließgeschwindigkeit sollte stufenlos einstellbar sein. Die Schließsysteme sind in der Regel standardmäßig für Flügelbreiten 95 cm, 110 cm und 125 cm zugelassen.
Der Name Obentürschließer deutet bereits an, dass das Schließsystem am oberen Rand des Türblatts angreift. Eine der einfachsten und häufig genutzten Techniken ist in Obentürschließern mit Feststellgestänge verwirklicht. Ein Gehäuse, in der die Federmechanik verbaut ist, wird auf der Bandseite des Türblatts am oberen Rand nahe der Drehachse befestigt. Aus dem Gehäuse ragt das Gestänge heraus, das aus einer Art Kurbelstange und einem Umlenkhebel besteht. Er wird an der Wand oder am Türrahmen oberhalb des Türblatts befestigt. Die Schließkraft selbst kann auch durch Versetzen des Türschließers weiter von der Drehachse entfernt unter Nutzung der Hebelwirkung erhöht werden. In geschlossenem Zustand der Tür ragt das Gestänge in den Raum hinein, was aus optischen Gründen nicht immer erstrebenswert ist.
Obentürschließer mit Gleitschiene stehen als Alternative für Türschließer mit Feststellgestänge zur Verfügung. Die „Kurbelstange“ ist mit einer Gleitschiene verbunden, die oberhalb des Türblatts montiert ist. Beim Öffnen der Tür verschiebt sich das Ende der Kurbelstange in der Schiene und baut dabei eine Federspannung auf, die zum Wiederverschließen der Tür genutzt wird. Auch hier werden alle Teile auf der Bandseite der Tür verbaut. In geschlossenem Zustand ragt kein Gestänge in den Raum hinein, sondern die Kurbelstange direkt oberhalb des Türblatts verläuft parallel zum Türblatt in der Schiene. Die Technik ist insgesamt ein wenig komplexer als bei dem Türschließer mit Gestänge, bietet aber den Vorteil deutlich verbesserter Optik. Auch bei diesem System lässt sich die Schließgeschwindigkeit stufenlos einstellen. Standardmäßig sind die Türschließer für Flügelbreiten bis 125 Zentimeter geeignet.